Eigentlich wollte ich nie ein Buch schreiben. Dachte ich mit 12 Jahren. Warum sich das geändert hat, erfahrt ihr hier.
Es begann am 7. Februar 2007. Ich war eine Leseratte, schüchtern und hatte wenig Freunde. Dafür einen guten. Die Bibliothek. Bis zu diesem Tage hatte ich immer all die Schriftsteller bewundert, die so humorvoll und intelligent die spannendsten Geschichten schrieben. Ich ging jeden Dienstag in die örtliche Bücherei, lieh mir 7 Bücher für 7 Tage die Woche aus. Jeden Tag ein Buch. Das war mein Motto. An diesem einen besonderen Februartag jedoch bekam ich einen Dialog mit, der nicht für meine Ohren bestimmt war, aber mein ganzes Leben verändern sollte.
„Ich schreibe ein Buch“, erzählte eine Mitschülerin auf die Frage, was sie denn da in ihr Notizbuch kritzelte.
Dieser eine Satz löste ihn mir ungeheuren Respekt aus. Ein ganzes Buch zu schreiben – das schien mir selbst unmöglich. Bisher hatte ich nur zigtausend Anfänge und drei Kurzgeschichten zu Papier gebracht. Aber ein Buch, ein 300-seitiges Monstrum aus totem Holz, das fertig zu bringen, empfand ich als eine hohe Kunst. Das Mädchen hatte in jenem Moment meine Bewunderung gewonnen. Da ich nicht mit ihr befreundet war, und selbst vor meinem leeren College-Block saß, fing ich aus Inspiration heraus an, einen neuen Geschichten-Anfang zu schreiben. Ich hätte mir zu dem Zeitpunkt niemals zugetraut, diesen Anfang zum Ende zu bringen. Aber dann passierte etwas Seltsames: Ich schrieb weiter.
Statt wie gewohnt jeden Tag ein Buch zu lesen, setzte ich mich nun jeden Nachmittag nach der Schule an den PC. Die ersten zehn Seiten vom College-Block tippte ich dort ein, tippte dann mehr. Und mehr. Jeden Tag. Ein Jahr lang. Und warum? Ich hatte mir nie vorgenommen, ein Buch zu schreiben. Aber ich war süchtig. Süchtig nach meiner eigenen Geschichte. Irgendwann war das Ding dann fertig, mit über 250 Seiten. Die Geschichte war komplett in sich abgeschlossen. Und ab dem Zeitpunkt wusste ich: Ich werde es wieder tun.